29.10.25 * 1. FC Köln - Bayern München 1:4 * 20:45 Uhr * DFB-Pokal * Stadion Müngersdorf, Köln * Eintritt: 33 EUR * Zuschauer: 50 000 (ausverkauft) * An- u Abreise mit Deutschland-Ticket
3.10.25 * TSV Merschwitz 1912 II - LSV Barnitz 1990 II 0:2 * 11:00 Uhr * Kreisklasse * Speedwaystadion, Meißen * Eintritt: 10 EUR * Zuschauer: 743 * Anreise mit der Bahn via Berlin und Dresden zu 49,90 EUR
Der "Lost Ground Hop"-Macher Jan M. hatte maßgeblich dazu beigetragen, daß am Tag der Deutschen Einheit in Sachsen ein fulminanter Kreisklassendreier über die Bühne gehen konnte. Erste Station war das Speedwaystadion in Meißen. Und weil Jan nicht locker ließ (Danke!!!) und nachdrücklich einen Vor-Ort-Verkauf meines Tage zuvor erst erschienenen Buches "Ein Stadion geht - die Legende bleibt" forderte, standen bei meiner Ankunft am Ground drei Kisten mit insgesamt 20 druckfrischen Exemplaren bereit. Das die alle innerhalb von nur 45 Minuten und noch vor Anpfiff über die "Ladentheke" gingen, hat mich - neben dem direkten "Kundenkontakt" - sehr gefreut.
Zunächst hatte es den Anschein, als hätte das werte Hoppervolk den Feiertag zum Ausschlafen genutzt. Doch eine halbe Stunde vor Kick Off bildete sich eine lange Schlange an der Kasse. Warum ich gerade in dem Augenblick an Bananen dachte, weiß ich gar nicht. Jedenfalls kamen weit über 700 Leutchen zu dem Spiel, aus meiner Sicht sensationell. Ebenso sensationell war das Wetter und die Organisation des Ablaufes am Verpflegungsstand. Auch hier bildeten sich lange Schlagen, aber lange auf seine Wurst oder sein Bier warten mußte niemand.
3.10.25 * SV Stauchitz 47 II - SV Strehla 3:4 * 14:00 Uhr * Freundschaftsspiel * Sportplatz an der Alten Post II, Stauchitz * Eintritt: 3 EUR * Zuschauer: 655
Von Meißen aus zog die Hopper-Karawane weiter nach Stauchitz. Jan war so nett, mich in seinem Gefährt mitzunehmen, so daß ich mir keine Gedanken machen mußte, den nächsten Spielort in tiefster sächsischer Provinz zu finden. Am Eingang konnte man einen ausrangierten Traktor aus weißrussischer Produktion begutachten. Dafür, daß des sich hier um einen Nebenplatz ohne Ausbau handelte, waren die 655 Zuschauer noch sensationeller, als in Meissen. Leider hatte man hier nur einen Grill angeschmissen, der in den nächsten zwei Stunden unter Dauerfeuer stand. Eine Erkenntnis für den nächsten Lost Ground Hop dürfte sein: Hopper haben immer Hunger (und Durst). Besonders gefreut hat mich, daß ich mit Brucki aus Wien einen weiteren leidenschaftlichen LOST GROUND-Besucher wiedergesehen habe.
3.10.25 * ESV Lok Riesa - ESV Lok Wüllknitz 2:2 * 18:30 Uhr * Kreisklasse * Pausitzer Delle, Riesa * Eintritt: 5 EUR * Zuschauer: 570 * Übernachtung: Groners Leipzig City Center zu 24,10 EUR * Rückreise mit der Bahn (Deutschland-Ticket) via Plauen und Nürnberg
Von Stauchitz zog fast die komplette Karawane weiter nach Riesa. Es wurde zwar nicht in der legendären "Grube" gespielt, aber das Stadion Pausitzer Delle hatten offensichtlich vorher auch noch nicht sehr viele Leute gekreuzt. Hier lief die Verpflegung leider eher schleppend, so daß ich hungrig bis nach Abpfiff warten mußte, um mir beim Döner-Mann um die Ecke ein Dürüm reinzuziehen.
Nach einer Übernachtung in Leipzig (im zentral gelegenen Hostel Groners Leipzig City Center gab es für wenig Geld ein nobel eingerichtetes halbes Doppelzimmer, sehr empfehlenswert) standen für mich noch die Begehung zweier LOST GROUNDS in Rötha-Espenhain und Plauen auf dem Plan. Insgesamt gestaltete sich die Rückreise mit dem Deutschland-Ticket rekordverdächtig lange (Start 7:40 Uhr, Ende 2:08 Uhr), aber die Bahn vollbrachte an diesem Tag Höchstleistungen: Trotz 100x Umsteigen gab es nur etwa 1h Verspätung!
1. Tag
CGN -> LHR mit British Airways zu 70,39 EUR
2. Tag
London Heathrow -> Nottingham mit National Express (Bus) zu 10,50 GBP, Nottingham NOT -> Sheffield SHF mit der Bahn zu 11,20 GBP * 1xÜ im Hotel Brentwood Inn by Greene King Inns, Rotherham zu 47,25 GBP
Die Polizisten vom PSV Braunschweig sind bekannt dafür, einmal im Jahr ein Spiel in einem LOST GROUND zu organisieren. Der eigenen Gaudi wegen und um Groundhoppern die Möglichkeit zu geben, die ein oder andere lange unbespielte Perle kreuzen zu können. Dieses Mal zog es die Truppe dazu erstmals ins Ausland, nämlich in das Mutterland des Fußballs. Gleich zwei Spiele boten die Polizisten an und beide klangen recht vielversprechend. Also, hin da!
Kurz nach Mitternacht stieg ich am Flughafen Heathrow in den ziemlich leeren Nachtbus nach Nottingham, wo man schon um 4:50 Uhr eintrudelte. Das passte zu meinem Motto „Carpe diem!“, wobei es mir immer schwerer fällt, dem Motto mit aller Konsequenz auch nachzukommen.
Vom Busbahnhof stapfte ich durch die Dunkelheit in den nächstgelegenen Park, setzte mich auf eine einsame Parkbank und wartete auf die Dämmerung. Es dauerte auch nicht lange, ehe ich die Umgebung um mich herum wahrnehmen konnte. Ich saß natürlich nicht in irgendeinem Park, sondern im Queens Walk
Recreation Ground, der vor langer Zeit noch Meadows Cricket Ground hieß.
Hier an dieser Stelle hatte am 2. Januar 1865 das erste „Inter City“-Fußballspiel stattgefunden, also die erste Begegnung von Mannschaften aus zwei unterschiedlichen Städten. Das Team Nottinghamshire (später Notts County) empfing den Sheffield FC (erster Fußballverein der Welt) und verlor 0:1. Der Sheffield FC und seine Anhänger waren mit dem Zug gekommen und auf gleiche Weise reisten sie auch wieder zurück. Ob sich die Männer damals bewusst waren, daß sie die allererste Auswärtsfahrt der Welt unternommen hatten? Ein Vergnügen, das auch noch 160 Jahre später jedes Wochenende zig-Tausende Fans rund um dem Globus zelebrieren?
Am Mittag traf ich mich in Sheffield mit dem Fußballhistoriker Steve und seinem Begleiter Paul, einem Eintracht-Fan aus Offenbach, in einem Café in der Nähe
des The York Hotels im Stadtteil Broomhill, um mich über die aktuellen Forschungsergebnisse zu „Sheffield – Home of Football“ unterrichten zu lassen. Die Location war, genauso wie der Park am Morgen, nicht zufällig gewählt. Denn The York Hotel war genau der Pub, in dem am Abend des 2. Januar 1865 der Sheffield FC seinen Auswärtssieg in Nottingham gefeiert hat. Es ist überliefert, daß die Fußballer ab dem damaligen Bahnhof Wicker Station (den heutigen
Bahnhof „Sheffield“ gab es damals noch nicht) den Sieger-Fußball durch die Straßen bis nach The York Hotel gekickt haben. Dafür dürften sie bestimmt eine
dritte Halbzeit gebraucht haben.
Paul und ich in der Nähe von Wicker Station
Steve hatte noch ein Ass im Ärmel, denn er bot Paul und mir an, uns nach Sandygate, dem Stadion von Hallam FC zu fahren. Das ist bekanntlich der älteste
Fußballplatz der Welt (von 1859+1) und ich war völlig überrascht, als sich sah wie buckelig und vor allem wie stark abfallend er zu einer Seite ist (ca. 4,20
Höhendifferenz). Dieser Ausnahme-Ground fehlt mir noch dringend in meiner Sammlung! Damit nicht genug: Steve zeigte mir noch den im Vereinsheim
ausgestellten Youdan Cup. Davon gibt es nur noch zwei Exemplare und es ist der Pokal des allerersten Fußball-Turniers der Welt. Da kann selbst der berühmte englische FA-Cup nicht mithalten.
Am frühen Nachmittag kam ich in meinem Hotel in Rotherham an, um knappe zwei Stunden Schlaf nachzuholen. Für den Preis war die Unterkunft ganz
passabel und im Restaurant gab es feine Grillpfannen im Angebot. Die hob ich mir aber für den Abend auf.
29.8.25 * Dog Daisy United FC - PSV Braunschweig 5:3 * 18:30 Uhr * Freundschaftsspiel * Millmoor, Rotherham, England * Eintritt: 7 EUR * Zuschauer: 325
Um ja gar nichts zu verpassen, kreuzte ich schon knapp zwei Stunden vor dem Anpfiff am Stadion Millmoor auf.
Was soll ich sagen? Es wurde ein unvergesslicher Abend. Nicht nur, weil man ein paar alte bekannte Gesichter traf oder weil es ein torreiches Spiel wurde. Auch nicht nur, weil beide Mannschaften sich nachher selbst mit Bengalos (man stelle sich vor: Polizisten zünden in einem Stadion bengalische Feuer) feierten. Es war das alles und vor allem das Stadion Millmoor. Denn es hatte zu 100% den Charme eines LOST GROUNDS, in dem ich herumschnüffeln konnte, wie sonst bei meinen Begehungen auch, nur das es anschließend noch ein Spiel gab. Aus meiner Sicht kaum nachvollziehbar, dass es erlaubt ist, in dem Kasten noch Fußball zu spielen. OK, die drei Tribünen waren nur verdreckt und sahen nicht aus, als würden sie bald zusammenbrechen. Aber alles dahinter, die Abhänge, die Toiletten, der abenteuerliche Kabelsalat usw. das war alles total hinüber. Geil!!!
Zu gerne hätte ich im Hotel den Abend mit einer Grillpfanne ausklingen lassen, aber Punkt 21 Uhr war die Küche kalt. Für solche Fälle führe ich stets meine Not-Kekse bei mir.
3. Tag
Rotherham Central RMC -> Halifax HFX -> Keighley KEI mit der Bahn zu 26,20 GBP, 1xÜ im The King´s Head Hotel, Keighley zu 50 GBP
30.8.25 * Halifax Town - Yeovil Town 3:1 * 15:00 Uhr * National League (level 5) * The Shay, Halifax, England * Eintritt: 24 GBP (Sitzplatz) * Zuschauer: 1 280
Obwohl zunächst Barnsley angepeilt war, entschied ich mich für das Samstagspiel in Halifax. The Shay dürfte ohne Zweifel zu den must see-Grounds in England gehören. Zudem gibt es Gerüchte, irgendein Rugby-Verein aus Huddersfield könnte für zwei Jahre nach Halifax ausweichen wollen und dann
müssten die Fußballer von Halifax Town temporär ihr Stadion verlassen.
Tickets für das Spiel gab es nicht. Stattdessen musste cash beim Eingang am Drehkreuz bezahlt werden. Ich weiß nicht, ob 1 280 Besucher für ein 5. Liga-
Spiel gut oder schlecht ist. Beide Teams rangieren in der Liga eher im unteren Mittelfeld. Aber der Kaffee war gut und es gab ein abwechslungsreiches Spiel
mit fünf Toren.
Weil das nächste Spiel der Polizisten schon am nächsten Tag um 12 Uhr mittags angepfiffen wurde, hatte ich mich für eine Übernachtung in Keighley entschieden. Die Umstände waren ähnlich wie in Rotherham: Kaum Auswahl und eine Nacht kostete 50 GBP. Aber diesmal war die Unterkunft ein Flop:
Schäbig, alt und ranzig. Dafür gab´s von mir bei booking.com eine vernichtende 4/10-Punkte Bewertung.
Dabei war ich doch bester Laune in Keighley angekommen: Der Bahnhof ist ein wahres Schmuckstück, zumal hier die „Keighley and Worth Valley Railway“ eine 8 km lange Nebenstrecke betreibt. Eisenbahn-Romantik pur!
4. Tag
Keighley KEI -> Bradford BDI mit der Bahn zu 7,40 GBP, Bradford -> London Heathrow mit National Express (Bus) zu 29,20 GBP
Natürlich war ich auch diesmal einer der ersten am Stadion. Allerdings stand ich mir die erste halbe Stunde am falschen Drehkreuz die Beine in den Bauch. Der Haupteingang befand sich auf der stadtauswärts gelegenen Seite. Um (vergeblich) auf die andere Seite zu kommen, umrundete ich einmal den
benachbarten Cricket-Platz, auf dem gerade ein Spiel lief. Befremdlich wie gemütlich zu gleich. Typisch britisch eben!
31.8.25 * Eccleshill United - PSV Braunschweig 7:1 * 12:00 Uhr * Freundschaftsspiel * Cougar Park, Keighley, England * Eintritt: 7 EUR * Zuschauer: 325
Als ich dann endlich im Cougar Park (hauptsächlich wird hier Rugby gespielt) drin war, dauerte es nur noch eine Viertelstunde bis zum Anpfiff. Leider war die Anzahl der Zuschauer enttäuschend. Gerade einmal 75 tickets hatten die Polizisten verkaufen können. Vielleicht lag es daran, daß das Stadion kein „echter“ LOST GROUND war, weil der Gegner Eccleshill United hier in dieser Saison schon einmal angetreten war und auch zukünftig hier spielen wird. Da war es mit der Einmaligkeit des Events dahin. Zudem stehen die Engländer bekanntlich nicht auf Freundschaftsspiele. Trotzdem war es toll zu sehen, wie sich etliche Freaks aus der Hopping-Szene im In- und Ausland eingefunden hatten.
Auch diesmal gab es acht Tore, auch wenn die Verteilung für die Polizisten noch ungünstiger ausfiel. Aber die Spieler des PSV zeigten mehr Einsatz als so mancher Spieler in der Bundesliga. So wurde es, trotz eines heftigen Regenschauers mittendrin, ein unterhaltsamer Nachmittag. Highlight des Cougar Park ist die Old-School-Haupttribüne mit ihren Sitzen und Treppen aus Holz.
Fazit: Tolle Tour nach England mit Spielen in drei nicht alltäglichen Grounds! Hätte besser nicht laufen können. Danke an die Polizisten für dieses geile Wochenende!
5. Tag
LHR -> CGN mit British Airways zu 70,39 EUR
23.8.25 Lüneburg (Hin- und Rückreise mit der Bahn zu 29,90 EUR u Deutschland-Ticket)
Einweihung eines Gedenksteines in Böhmsholz bei Lüneburg anläßlich des ersten Fußballspiels nach Association Regeln auf deutschem Boden vor 150 Jahren. Nachweislich spielten am 28. August 1875 die Schülermannschaften Modern gegen Classical jenes erste Spiel auf dem Schulhof des Johanneums in Lüneburg. Als gesichert gilt auch, daß vor diesem Tag bereits mehrere Spiele in Böhmsholz stattgefunden haben.
20.8.25 * SV Bergisch Gladbach 09 - Fortuna Köln 1:5 * 19:00 Uhr * Mittelrhein-Pokal * Belkaw-Arena, Bergisch Gladbach * Eintritt: 10 EUR (Steher) * Zuschauer: 900















































